Die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) war für Menschen mit Behinderung lange Zeit tabu. Die Frage der Arbeitssicherheit konnte angesichts unterschiedlichster Einschränkungen dieser Zielgruppe nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Zudem erfordern Arbeitsplätze, an denen Menschen mit Leichtbaurobotern zusammenarbeiten, komplexe technische, rechtliche und arbeitsgestalterische Expertise.
Im Projekt AQUIAS wurden mehrere Varianten von Mensch-Robotik-Arbeitsplätzen für einen Montagevorgang der Inklusionsfirma ISAK gGmbH entwickelt. Diese wurden nach den Kriterien technische Machbarkeit, Sicherheit, Ergonomie, Inklusion und Wirtschaftlichkeit bewertet und führten zum realisierten MRK-Arbeitsplatz. In einem Praxis-Workshop und einer Online-Befragung mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) und Inklusionsunternehmen wurden die Umsetzungsbedingungen und Erfolgsfaktoren von Mensch-Roboter-Kollaboration in der Inklusionsbranche ermittelt.
Auf seiner interaktiven Webseite nimmt das Fraunhofer IAO den Betrachter mit auf eine digitale Lernreise zur Mensch-Roboter-Kollaboration. Auf unterhaltsame Weise wird der Weg vom manuellen Ausgangsarbeitsplatz bis zum optimierten MRK-Arbeitsplatz mit vielen abrufbaren Informationen dargestellt. Zusätzlich stehen auf der Webseite der Wegweiser zur »Mensch-Roboter-Kollaboration für Menschen mit Behinderung« und die »Zukunftsszenarien der Mensch-Roboter-Kollaboration 2030« zum Download bereit. Der Projektbericht enthält Checklisten für die Auswahl von Produktionsaufgaben für MRK sowie Handlungsempfehlungen zur Mensch-Roboter-Kollaboration für Management, Fachpersonal und die Politik.